Tag 6: Brno (Brünn)
Donnerstag 22.09.2022: Als nächstes stand eine Etappe auf dem Plan, die uns nach Brünn führen sollte. Mit frischem Schwung machten wir uns auf den Weg. Mal sehen, was Brünn für uns bereithält
Aber zuerst radelten wir an einem kleinen Wasserkraftwerk vorbei. Das Kleinwasserkraftwerk Bulhary liegt im Fluss der Thaya, die wiederum ein Nebenfluss der March ist.
Wir legten einen kurzen Stopp ein, um dieses kleine Wunderwerk zu bewundern und ein paar Fotos zu schießen. Dann schwangen wir uns wieder auf die Räder und setzten unser Fahrt fort!
Am Fuße der imposanten Burgruine Maidenburg staunten wir über die Hänge, die über und über mit Weintrauben bedeckt waren. Immer wieder zuckten wir zusammen, wenn die Bauern ihre Gaskanonen abfeuerten, um die Vögel zu vertreiben. Es war wie ein skurriles Konzert – die süße Stille der Weinberge, unterbrochen von lauten Knallen, während wir uns fragten, ob die Weintrauben auch einen Trommelfellschutz brauchen!
In der Mittagspause erreichten wir Brünn und gönnten uns erstmal ein klassisches ungarisches Lángos, frisch und knusprig, begleitet von einem kühlen tschechischen Bier. Eine perfekte kulinarische Mischung, die unsere müden Beine und hungrigen Mägen glücklich machte. Prost auf Brünn und die internationalen Gaumenfreuden!
Nachdem wir unsere Gaumen verwöhnt hatten, war es Zeit, auch unsere kulturellen Interessen zu befriedigen. Also machten wir uns auf zum Wahrzeichen von Brünn: die majestätische Kathedrale der Heiligen Peter und Paul auf dem Petrov-Hügel. Dort angekommen, standen wir ehrfürchtig vor dieser imposanten historischen Stätte und ließen uns von ihrer Schönheit und Geschichte verzaubern.
Als wir eine Tatra-Straßenbahn erblickten, wurden wir plötzlich von Erinnerungen aus alten DDR-Zeiten überflutet. Die charakteristische Form und das vertraute Surren der Straßenbahn ließen uns in die Vergangenheit eintauchen, als solche Fahrzeuge in vielen ostdeutschen Städten das Stadtbild prägten. Es war wie eine Reise zurück in die Kindheit, als wir uns an die Fahrten durch die Straßen unserer Heimatstadt erinnerten. Manchmal braucht es nur einen kurzen Anblick, um eine Flut von Erinnerungen hervorzurufen.
Irgendwann entschieden wir uns, die Hektik der Großstadt hinter uns zu lassen und uns um einen gemütlichen Schlafplatz zu kümmern. Also radelten wir weiter und erreichten schließlich Tišnov, wo wir vor Ort nach einer Unterkunft Ausschau hielten. Nach einigen Absagen und einem kleinen Abenteuer hatten wir schließlich Glück und fanden eine charmante kleine Pension, die uns ein warmes Bett für die Nacht bot. Manchmal sind es die unerwarteten Umwege, die zu den besten Entdeckungen führen!